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Business
Julia Kistner
Die Boersenminute
The financial podcast by Julia Kistner
- my market opinion on weekdays
Investieren macht wieder Freude.
Wer hätte das gedacht. Es braucht erst eine Pandemie, damit die Unternehmen wieder Gusto am Investieren haben, statt nur die eigenen Aktien zurückzukaufen. Analysten von Morgan Stanley rechnen, dass die weltweiten Investments bis Ende 2022 um 121 Prozent über Vor-Rezessionsniveaus ansteigen werden. Das Deutsche Analyse-Haus IHS Markit erwartet heuer einen weltweiten realen Anstieg der Unternehmensinvestitionen um mehr als sechs Prozent.
Und das ist alles andere als selbstverständlich. Nach der Finanzkrise dauerte es fast drei Jahre, bis man bei den Investitionstätigkeiten auf ein Vorkrisenniveau zurückkehrte. Die Stimmung ist gut, nutze wir das doch! Allerdings sollten sich die Unternehmen die Investitionen auch bei steigenden Zinsen leisten können, spricht gut mit Eigenkapital gepolstert sein, wo ich gerne auf die Podcastfolge der Geldmeisterin „Keine Angst vor Inflation“ verweisen möchte. Frohes Investieren!
Viel Anlageerfolg wünscht Julia Kistner
Disclaimer: Alles Gesagte ist nur die persönliche Meinung von Julia Kistner und daher keine Anlageempfehlung und keine Rechts- noch Steuerberatung. Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
Musikrechte: https://mixkit.co/free-sound-effects (racing-countdown-timer, percussion-tick-tock-timer)
01:2302/06/2021
Günstig Traden, aber nicht zu jedem Preis
Wie alles schwappen jetzt auch die Billigstbroker von den USA über Deutschland nach Österreich. Darunter der Berliner Online-Broker Trade Republic, der, kaum auf dem Markt, schon 4,3 Milliarden Euro wert ist. Das Verrechnungskonto ist bei den Neobrokern meist kostenlos, ebenso die Depotgebühren. Auch die Tradingspesen sind moderat, das macht bei Vieltradern mit den Anlageerfolg aus. Nur, trade ich tatsächlich so viel? Und kann ich auf Telefon- und Chatsupport verzichten? Ist mir egal, dass Trade Republik nur an einen Handelsplatz angeschlossen ist, Scalable Capital beispielsweise nur an zwei? Wird es allerdings eng, weil viele Aktionäre aus einem Titel gleichzeitig raus oder rein wollen, können Aufträge womöglich nicht entgegengenommen werden, weil die Deep-Discount-Broker keine m alternative Börsenplätze anbieten. Und wenn eine Order nicht zeitgerecht ausgeführt wird, kann auch das teuer kommen. Konkurrenz belebt jedenfalls die Märkte. Ich hoffe, ich habe meiner Hörerin Isabella aus Wien damit weiterhelfen können.
Viel Anlageerfolg wünscht Julia Kistner
Disclaimer: Alles Gesagte ist nur die persönliche Meinung von Julia Kistner und daher keine Anlageempfehlung und keine Rechts- noch Steuerberatung. Für Verluste, die aufgrund von getroffenen Aussagen entstehen, übernimmt die Autorin, Julia Kistner keine Haftung.
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01:2601/06/2021
Vorsicht, alles wird knapp!
Eigentlich ein Wunder, dass man sich wundert das alles knapp wird, wenn es weltweit wieder all gleichzeitig krachen lassen, nach über einem Jahr Entbehrung. Hippe Kühlschränke und andere Haushaltswaren, Wohnmobile und viele Autos haben lange Wartezeiten. Wer gerade baut, meint er kauft Elfenbein statt Eichenholz ein. Selbst die Klopapier-Produktion könnten wieder durch die Knappheit von Holz ins Stocken geraten. Güter werden wieder in Säcken verschifft, weil es an Containern fehlt.
Die Frage ist, wie lange hält diese Güter-Knappheit an. Bis zum Sommer? Sommer 2021 oder 2022? Man weiß es nicht genau. Was bei Aktien jedenfalls mehr denn je zählt sind funktionierende Lieferketten. Just in time war gestern. Der Mangel an Chips kostet Apple 3 bis 4 Milliarden Dollar Umsatz bei den Ipads und Mac-Pcs. Ford kostet die Chip-Knappheit heuer rund 2,5 Milliarden Dollar Gewinn, nicht Umsatz. Die Logistikketten werden in den nächsten Monaten also mehr und mehr zum Aktien-Kriterium....
Viel Anlageerfolg wünscht Julia Kistner
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01:3031/05/2021
Hype-Zyklus: Kauf bloß nicht zu früh.
Kein Investment um jeden Preis, das gilt für Immobilienkäufe ebenso wie für Aktien. So viel Zeit muss sein, um den ersten Hype abzuwarten. Der nächste Podcast-Gast der GELDMEISTERIN, Bank Gutmann-Vorstand Christoph Olbrich nutzt für seine Aktienselektion ein geniales Konzept aus der IT-Beratung: Den Hype-Zyklus. Demnach wird die Wirkung einer neue Technologien zuerst über- und langfristig unterschätzt. Der Hype-Zyklus hat fünf Phasen: In Phase Eins, „Technologischer Auslöser“ steigen Trittbrettfahrer auf ein neues Investmentthema wie Wasserstoff auf. In Phase zwei, dem „Gipfel der überzogenen Erwartungen“ sind die Erwartungen völlig überzogen. Viele Firmen bleiben in den Kinderschuhen stecken, es folgt Phase Drei „Tal der Enttäuschungen“ und danach Phase vier, der „Pfad der Erleuchtung“. Die Technologie ist gereift, die Berichterstattung abgeebbt - ein guter Einstiegszeitpunkt, findet Olbrich, derzeit etwa bei Cloud-Computing. Anschließend profitiert man dann von Phase fünf, dem Erreichen des Plateau der Produktivität. Auf ein Wiederhören am Sonntag mir Aktienstrategen Christoph Olbrich und mir bei der GELDMEISTERIN.
Viel Anlageerfolg wünscht Julia Kistner
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01:4228/05/2021
Anleihen sind keine Alternative
Hilfe, die zehnjährigen #Anleihenrenditen steigen. Richtig, nur, das ist der Punkt, von welchem Niveau aus. Zehnjährige deutsche Staatsanleihen kratzen gerade einmal am Gefrierpunkt. Die aktuelle deutsche Inflation von zwei Prozent berücksichtigt schaut für Investoren ein Verlust raus. Bei kürzeren, zweijährigen Bundesanleihen sind die Zinsen mit minus 0,65 Prozent sogar nach wie vor negativ. Wenn sich der Staat bei mir Geld borgt, muss ich ihm also dafür noch etwas bezahlen. Verkehrte Welt! Die Anleihenzinsen werden nicht steigen, solange die Europäische Zentralbank nicht ihre Anleihekaufprogramme drosselt und das wird wohl nicht vor Ende 2022 sein. Solange die Notenbanken mir als Anleihekäufer Konkurrenz machen mit ihrem deutlich größeren Geldbörsl als meines bleiben bei der immensen Nachfrage die Anleiherenditen niedrig. Das macht für die hoch verschulden Staaten, die sich über die Notenbanken de facto günstig bei sich selbst verschulden Sinn. Nicht für mich!
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01:3127/05/2021
Unbeachtete Post-Corona-Profiteure
Die Freude über die Wiedereröffnung vieler Wirtschaftszweige ist groß. Das zeigen die überraschend starken Bilanzen vieler US-Einzelhandelsketten oder auch die Europäischen Einkaufsmanagerindizes. So ist etwa der IHS Markit PMI Deutschland Index im Mai zum Vergleichswert im April 2021 gleich um 0,4 Punkte auf 56,2 Punkte gestiegen. Der Index steht damit auf einem 2-Monatshoch. So weit so gut und da die Börse der Realwirtschaft drei bis sechs Monate vorauseilt, hat sie auch bei vielen typischen Opening-Branchen wie die Automobil-, Transport- und Tourismusindustrie, Energie- und Bauwerte oder Kreditkartenunternehmen die Sonderkonjunktur nach der Pandemie schon eingepreist. Aber es gibt auch weniger beachtete Post-Corona-Profiteure wie Medizintechnik-Unternehmen, denen durch Pandemie-bedingten OP-Verschiebungen Geschäft weggebrochen ist wie dem US-Hüftgelenkspezialist Zimmer-Biomet oder deren Dialyse-Patienten tragischerweise an Covid verstorben. Das trifft für Fresenius zu. Mehr zu #Post-Corona-Profiteuren in meiner dieswöchigen Titel-Geschichte in der österreichischen Wochenzeitung Börsen-Kurier.
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01:5226/05/2021
Grüne Energie ist keine sichere Bank
#CleanEnergy Anleger, die zuletzt in Clean Energy-Aktien oder Fonds investierten stehen ganz schön unter Strom. Nehmen wir den prominenten Indexfonds ishares Global Clean Energy. Er bildet die 30 größten Unternehmen weltweit mit Fokus auf saubere Energien ab. Also Solar- und Windenergie und zu 25 Prozent entsprechende IT-Titel. Der Index verlor heuer schon 20 Prozent Schau ich mir den Kursverlauf allerdings in den letzten zwölf Monaten an, dann bin ich noch 77,5 Prozent im Plus. Seit Fondauflage am 9.7.2007 hat ishares global Clean energy wiederum knapp 32 Prozent verloren, sprich 2,7 Prozent pro Jahr. Was ich sagen will ist erstens, dass Charts nur eine Momentaufnahme sind. Da sollte man sich verschiedene Zeitspannen anschauen. Und zweitens gehört saubere Energie meiner Meinung nach zwar die Zukunft, entsprechende Aktien sind aber, nur weil nachhaltig, keine sicher Bank.
Interessante Börsenthemen und Interviews bietet auch der Podcast GELDMEISTERIN mit Julia Kistner - jeden Sonntag neu.
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01:2825/05/2021
Auf Gier folgt Angst
#Gier Was man derzeit erlebt hat für mich weniger mit Inflationsangst zu tun als mit dem typischen Anleger-Reflex auf Gier nämlich der Angst, dass die Mega-Kursgewinne von 2020 ebenso schnell wieder dahinschmelzen. Aber ja. Wen man Aktien, Bitcoins, Kunst-Tokens, bis hin zu Sportschuhe-Sammlerstücke um jeden Preis kauft, im Glaube, dass sie, nur weil sie trendig sind, ewig Abnehmer zu einem höheren Preis finden, dann hat man natürlich beim ersten Gegenwind auch viel zu verlieren. Ganz ehrlich. Wieso getragene Sneakers des Rappers Kanye West um 1,8 Millionen beim Auktionshaus Sotheyby´s unter den Hammer kommen, kann ich nicht nachvollziehen. Ebenso wenig, warum ein Bitcoin vor knapp einem Jahr noch knapp 65.000 US-Dollar und am 19 Mai unter 40.000 US-Dollar wert war. Am gesamten Kryptomarkt wurden in einer Woche 1000 Milliarden US-Dollar verbrannt. Mich würde interessieren, wohin das Geld diffundiert ist. Zu Elon Musk? Man stelle sich vor, der Euro würde so stark schwanken. Das zeigt wieder einmal 1. dass Kryptowährungen noch keine Währungen, sondern Spekulationsobjekte sind und 2. je extremer die Gier, desto größer die Angst. Schönes Wochenende, an dem wir uns hoffentlich beim Podcast GELDMEISTERIN am Sonntag wiederhören.
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01:4221/05/2021
Gold als glänzendes Investment
#Gold Die deutschen Privathaushalte bunkern – Schmuck inbegriffen - 9000 Tonnen Gold. Und die ÖsterreicherInnen besitzen doppelt so viel Gold wie ihre Nationalbank. Das sind 560 Tonnen Gold um 30 Milliarden Euro. Das Edelmetall legte aufgrund der starken Nachfrage in der Pandemie 20 Prozent zu. Auf lange Sicht kann man mit physischem Gold als Werterhalt tatsächlich wenig falsch machen. Kurzfristig ist das Edelmetall sehr schwankungsanfällig, weil es in Dollar notiert und Rohstoffpreise generell stärker schwanken und weil Notenbanken den Preis beeinflussen. Gold ist eine wichtige Währungsreserve. Die An- und Verkaufsspanne kann je nach Stückelung bis zu zehn Prozent betragen. Gold ist im Gegensatz zu Silber in der EU mehrwertsteuerbefreit. Zinsen oder Dividenden wirft Gold nicht ab. Mehr als zehn Prozent vom Anlagevermögen gehören meiner Meinung nach nicht ins Portfolio.
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01:2220/05/2021
Ungebremste Shoppinglaune
#Shopping Ich hätte es mir denken können, als letzte Woche der Obi-Parkplatz gesteckt voll war. Ich hätte Wallmart-Aktien nachkaufen, bevor der US-Einzelhandelsriese am Dienstag nichts anderes konnte als Wahnsinnszahlen zu präsentieren. Das Geld das Onkel Biden unter den US-Bürger verteilt hat muss ja ausgegeben werden. In den ersten drei Monaten des Jahres konnte Wallmart seinen Betriebsgewinn um 32 Prozent auf umgerechnet 5,7 Mrd. Euro steigern im Vergleich zum Vorjahresvergleichsquartal. Die Aktie steht bei Goldman Sachs, Credite Suisse und Co. immer noch auf Kauf. Ebenso bei mir, wenn ich Wallmart nicht schon hätte. Ich stehe auf die solide und gleichzeitig innovative Handelskette, bei der ich selbst gerne im Urlaub shoppe. Einen besseren Inflationsschutz gibt es kaum. Übrigens bei der US-Heimwerkerkette Home Depot dürften die Parkplätze ähnlich voll wie bei Obi sein. Sie konnten ihre Gewinne im ersten Quartal 2021 gegenüber des Vergleichsqartal 2020 auf 4,1 Milliarden Dollar fast verdoppeln. Home Depot will 50 Prozent ihrer Gewinne an die Anleger ausschütten. Da macht Aktienshoppen Spaß!
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01:3119/05/2021
Appetitliche Aktien
Die Welthungerhilfe schlägt Alarm. Die Agrarpreise sind in den letzten zwölf Monaten weltweit um 30 Prozent gestiegen. Spekulanten kaufen Ackerland auf, das ist selbst bei uns, aber vor allem in Rumänien und Lateinamerika ein riesen Thema. Das hat schon einen bitteren Beigeschmack. Ebenso Direktinvestment in Zucker, Getreide u.s.w. oder in entsprechende ETFs und Indizes. Da finde ich es eleganter in Landmaschinenhersteller wie John Deere, die Fiat-Tochter CNH (New Holland Traktoren) oder in den US-Bewässerungsspezialisten Lindsay zu investieren. Oder auch in Lebensmittel- und Getränkekonzerne wie Anheuser-Busch, Danone, Nestlé und Unilever. Bei diesen Aktien, oder gar bei Düngemittelproduzenten wie Bayer und Kali & Salz sollte man sich die Nachhaltigkeitsberichte anschauen. Green Reporting wird ab nächsten Jahr in der EU Pflicht und gewinnt stark an Bedeutung.
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01:2418/05/2021
Hasardieren mit Fleischlaberl
Hui, jetzt steppt wieder der Bär an der Börse. Also warum nicht mit seinem Spielgeld ein wenig hasardieren. Da schaue ich mir Aktien wie Mc Donald's an, auf deren Produkte der Appetit wieder gestiegen ist. Auch verdient der Fastfood-Riese an seinen Franchisenehmern doppelt: An den Immobilien und an der Lizenz. Ok, Mekki brach in der Pandemie Geschäft weg, doch der Kurs hat sich wieder erholt. 230 Euro ist mir die Aktie aber nicht wert. Charttechnisch sehe ich eine Unterstützung bei 203 Euro. Dort setze ich mein Kauflimit. Fällt die Aktie auf den Wert, ist gut. Dann landet der Fleischlaberl-König in meinem Portfolio. Wenn nicht, dann nicht. Fleischhaltiges Fast Food ist ohnehin nicht nachhaltig und es gibt bestimmt noch weitere appetitliche Kaufgelegenheiten in den nächsten Wochen.
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01:1617/05/2021
Das Inflationsgespenst spukt wieder
Die US- Verbraucherpreise sind im Monat April doch überraschend stark gestiegen: Plus 4,2 Prozent nach 2,6 Prozent im März. Im Mai könnten es sogar sechs Prozent werden – ja dann muss die US-Notenbank FED reagieren und ein Rückfahren ihrer Anleihenkäufe zumindest ankündigen. Die Zinsen werden deshalb noch nicht steigen. Börsianer seit dennoch wachsam, beobachtet die Zinsen der zehnjährigen US-Staatsanleihen. Steigen sie weiter, könnten vorsichtige Anleger und Institutionelle Geld von Aktien in Anleihen umschichten - schlecht für die Aktienkurse. Wen es da zuerst erwischt sind Technologieaktien - so auch schon am Mittwoch geschehen – nehmt dort Gewinne mit, wo es geht. Aber keinesfalls kopflos Aktien verkaufen. Solide Aktien sind Sachwerte und daher auch ein Inflationsschutz.
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01:1813/05/2021